Es ist eine der größten Illusionen, dass der menschliche Geist und die Seele ein und dasselbe sind und als Lichtkörper in einem weit entfernten ätherischen Reich getrennt von unserem alltäglichen Leben existieren. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Unsere Seele ist ein Körper aus Liebe und Licht, zu dem wir durch jedes Partikel unseres menschlichen Körpers Kontakt aufnehmen können. Was sich zunächst vielleicht sehr abstrakt anhört, ist tatsächlich sehr real, sehr normal und sehr einfach. Die Seele ist für den Mensch der Bezugspunkt oder Platz, an dem wahre Liebe, Wahrheit, Harmonie, Stille und Freude residieren. Im Unterschied dazu ist unser Geist ein Körper von geringerem Licht, ein Fragment, welches sich vom Ganzen (der Seele) entfernt und in diesem fragmentierten Zustand eine Lebensweise kreiert hat, die nicht von der Liebe und dem Licht unseres seelenvollen Ursprungs geleitet ist.

Was passiert nun, wenn wir eine Lebensweise verfolgen, der es an ‘Seele‘ mangelt, der die seelenvollen Attribute wie Liebe und Wahrheit fehlen und die stattdessen eine eigene, reduzierte und emotionale Interpretation dieser Qualitäten zum Ausdruck bringt?

Es ist offensichtlich und uns allen jeden Tag deutlich vor Augen, dass die Welt im Ungleichgewicht ist. Es gibt Kriege, Folter, Streit, Mobbing, Erschöpfung, Krankheit, Missbrauch, Armut, Gewalt, Scheinheiligkeit, Korruption, oder mit einem Wort gesagt, Lieblosigkeit überall. Und auch wenn wir das alles als scheinbar normal oder unabänderlich hinnehmen, wissen wir doch, dass diese Lieblosigkeit nicht richtig ist, und zwar, weil wir alle ursprünglich von Liebe (Seele) kommen und dies unabänderlich unsere Essenz ist. Liebe ist unser natürlicher Zustand, was bedeutet, dass wenn wir Liebe nicht leben, dies unsere unnatürlichste Form des Seins ist.

Mit anderen Worten – wir sind göttlich. Aber die Art und Weise, wie wir schon lange und nach wie vor hier auf Erden leben, ist weit entfernt von diesem göttlichen Ursprung. Tief in unserem Inneren wissen wir darum, das Problem jedoch ist, dass der Geist sowohl in etherischer als auch inkarnierter menschlicher Form in seinem Eigensinn und Stolz glaubt, aus sich heraus göttlich zu sein, anstatt ein dem Göttlichen zugehöriger doch in Trennung dazu lebender Aspekt, weswegen wir in diesem getrennten Zustand Entscheidungen treffen, die nicht von Liebe geleitet sind. Es ist unser Geist, der in seiner Ignoranz und Arroganz verantwortlich ist für all das Leid und die Lieblosigkeit auf diesem Planeten, was Zeugnis genug dafür ist, dass er nicht das „göttliche Wesen“ ist, für das er sich hält.

Es ist daher essentiell, sich des Unterschiedes dieser zwei Ausdrucksarten – Seele und Geist, Liebe und Lieblosigkeit – bewusst zu sein, so dass wir alles, was sich in uns abspielt und nicht Liebe ist, klar erkennen können, um zu unserem göttlichen Ursprung zurückzukehren. Wir sind hier, um den evolutionären Schritt ZURÜCK zu unserem göttlichen Körper von purer Liebe, der Seele, zu vollziehen. Es ist ein „zurück“, weil die Wiedervereinigung des Geistes zur ursprüngliche Einheit mit der Seele unsere Herkunft als auch Zukunft und somit unsere natürliche Art zu sein ist.

„Für kein Geld der Welt kannst du dir das köstliche Gefühl erkaufen, das du in deinem Körper haben kannst, wenn du bereit bist, dich von der Seele erfüllen zu lassen.“

Serge Benhayon Esoteric Teachings & Revelations – Band I, 1. Auflage 2011, S.125
(Aus dem Englischen übersetzt)

Wenn wir die Liebe leben, die wir sind, fühlen wir uns erfüllt und vollständig. Davon jedoch getrennt zu leben, erzeugt eine schmerzhafte Leere und Einsamkeit gegenüber der Schönheit und Magie, von der wir tief in uns wissen, dass wir von ihr kommen und ein wichtiger Teil davon sind, die wir aber immer noch von uns weisen. Dieser Schmerz ist immer fühlbar, und so haben wir in dem Versuch, diesen nicht fühlen zu müssen, eine Art zu leben kreiert, die uns gegen seine Existenz und die Tatsache unempfindlich macht, dass es nur zwei Quellen von Energie gibt, aus denen wir wählen können zu leben und uns auszudrücken, und diese sind: alles das, was Liebe ist (Seele) und alles das, was nicht Liebe ist (Geist).

Deswegen ist es überaus lohnend und befreiend, den Unterschied zwischen diesen beiden zu verstehen und zu erleben. Der erste Schritt hierzu ist, sich für die Möglichkeit zu öffnen, dass diese beiden Energien existieren. Wenn du dich einmal dafür geöffnet hast, wird es immer einfacher und lebensverändernder, diese zu unterscheiden.

"Wir müssen uns mit unseren Verletzungen auseinandersetzen, denn wenn wir das nicht tun, wird unser Verstand niemals wirklich unserer sein, das heißt, ein verletztes Wesen wird nicht die große Liebe akzeptieren, die die Seele ist. An Verletzungen festzuhalten, ist in Wahrheit eine Verurteilung. Die Seele, ebenso wie ihr göttlicher Vater, Gott, (ver-)urteilen nicht. Daher kannst du die ganze Fülle deiner Seele nicht akzeptieren, wenn du versuchst sie auszuschließen, indem du an den Verletzungen festhältst, die du misslicherweise als Verletzungen interpretiert hast, die durch andere kommen, anstatt die persönlichen Entscheidungen dahinter zu sehen, die zu diesen ‚Verletzungen’ geführt haben und somit eine direkte Reflexion für die Entscheidungen selber sind.“

Serge Benhayon An Open Letter to Humanity, 1. Auflage 2013, S.586
(Aus dem Englischen übersetzt)

Hier findest du eine Reihe von verwandten Zitaten – jedes einzelne eine bedeutsame Anregung, um tiefer nachzusinnen. Jedes dieser Zitate könnte mit der darin angebotenen Tiefe an Weisheit und Freiheit ein ganzes Buch füllen:

Aus der Geschichte des Wortes lernen wir, dass…

Das Wort ,Seele’ wird nachweislich seit dem 8. Jhd. verwendet. Aus dem Althochdeutschen ,sēla’ kommend, welches vermutlich zurückzuführen ist auf das urgermanische ,saiwaz’, was wohl der oder die See bedeutet. In der germanischen Mythologie findet sich die Vorstellung, dass die Seelen Ungeborener in Gewässern wohnen und nach dem Tod auch wieder dorthin zurückkehren. In diesem Sinne kann See als der zeitlose Ursprung verstanden werden, aus dem wir stammen und von dem wir immerwährend Teil sind.

Die heute gängige Bedeutung des Wortes Seele scheint hergeleitet von einem deutschen Konzept des griechischen Wortes „Psyche", welches „Leben, Geist, Atem, Bewusstsein, das unsichtbare Prinzip, welches den physischen Körper bewegt, besetzt und lenkt“ meint. Das Wort „Psyche“ wiederum kommt von dem Verb „kühlen, blasen“ und verweist somit auf den lebendigen Atem, das Prinzip und die ursprüngliche Essenz, welche Leben erschafft und beseelt – mit anderen Worten Der Göttliche Funke. Bezüge des Wortes Seele aus dem keltischen und später lateinischen finden sich auch in dem Wort Anima, welches ebenfalls verweist auf den lebendigen Atem, der aus dem einen Atem herrührt, mit dem wir alle verbunden sind, der göttliche Atem Gottes.

Alle drei Worte – Seele, Psyche und Anima – verweisen auf das lebendige Prinzip oder jene Essenz, die jenseitig ist und zugleich durch den physikalischen Körper wirkt. Diese Essenz, unsere Essenz, ist ewig, unveränderbar, immer existent und kennt weder Geburt noch Tod.

Es zeigt sich ein Zusammenhang, dass die Begriffe Seele und Geist sich beide in ihrer ursprünglichen Bedeutung auf den lebendigen Atem Gottes beziehen, beide von diesem belebt und Teil sind, was darauf hindeutet, dass die wahre Heimat des Geistes in der Einheit mit der Seele liegt.

„Wir sollten in Betracht ziehen, dass die Seele und ihr menschliches Sein Liebe, Wahrheit, Stille, Freude und Harmonie ist. Und die Seele liebt es, an dem zu arbeiten und das zu studieren, was auch immer notwendig ist, um ein grösseres, bewussteres Leben zum menschlichen Sein zu bringen. Die Seele, also als Mensch unter ihrem Impuls zu sein, ist auch eine sehr, sehr praktische Art zu sein. Unsere Seele mit ihrem allwissenden universellen Seinszustand, den sie energetisch von Gott erhält, ist gleichzeitig sehr realistisch und auf dem Boden der Tatsachen sowie in keinem Moment herablassend oder geringschätzig gegenüber dem menschlichen Leben und dessen Mühen. Deswegen ist ein Seelen-erfülltes Sein nicht exklusiv, sondern im Gegenteil überaus inklusiv und einbindend durch die natürliche Beschaffenheit der Energie die hinter all dem steht, und diese Energie ist feurig.“

Serge Benhayon An Open Letter to Humanity, 1. Auflage 2013, S.555
(Aus dem Englischen übersetzt)

Unsere Seele lädt uns immerwährend und liebevoll ein, zu der Liebe zurückzukehren, die wir sind.

Unmittelbarer als jemals zuvor ist in unserer derzeitigen Ära das Licht der Seele für uns leicht verfügbar und zugänglich. Noch nie war es leichter, sich damit zu verbinden, doch bedarf es hierzu unserer Entscheidung, lieblose Lebens- und Ausdrucksweisen zu beenden und einzugestehen, dass die nutzlose Existenz, die wir in Trennung vom großen Ganzen leben, ganz offensichtlich nicht funktioniert. Um Liebe als einzig wahren Weg zu leben und uns mit dem einen wahren Körper des Lichts – der Seele – wiederzuvereinen, so dass wir ein Leben miteinander führen können, das für einen jeden auf den gleichen universellen Prinzipien beruht und uns alle in Brüderlichkeit verbindet, müssen wir uns von den Illusionen und Lügen des Geistes befreien. Das bedeutet, wir müssen auf die Identifikation als Individuum verzichten, welche sich sowohl definiert durch die Trennung von der Seele als auch die Abgrenzung zu anderen Menschen. In Trennung sucht der Geist nach Individualität, in Einheit mit der Seele (er-)kennt er sich als Teil des Ganzen.

In Wahrheit werden wir immerfort mit magnetischer Kraft von der Gnade Gottes angezogen, um zurückkehren zu dem, wer wir in Wahrheit sind und uns loszusagen von dem, was wir nicht wirklich sind. Wenn wir beginnen, Selbstbezogenheit und Individualität abzulegen, können wir erkennen, dass wer wir wahrhaftig sind so viel großartiger ist, als was wir momentan glauben und vorgeben zu sein.

Die Rückverbindung zu unserer Seele entsteht durch die Liebe, die wir fähig sind in unseren Körpern und miteinander zu leben. Daher ist die Seele kein pathetischer, mystischer, himmlischer Körper, zu dem wir entfliehen können, um die Schrecken dieser Welt nicht zu fühlen. Sie ist ein Körper purer Liebe, der uns tatsächlich dazu aufruft, mehr in unserem physischen Körper präsent zu sein und uns auf ganz praktische Art und Weise im alltäglichen Leben einzubringen. Deswegen ist es pure Illusion, sie irgendwo anders zu suchen oder zu denken, dass es anders wäre. Unsere Seele ist, wer wir wirklich sind – LIEBE.

„Wenn wir nur alle wüssten, das heißt, uns wieder bewusst würden, dass es in Wirklichkeit einen Unsterblichen Geist gibt, der das menschliche Leben steuert, und dass wir ihn stoppen können, indem wir uns für wahre Liebe entscheiden und damit jenen Körper der Liebe, bekannt als die Seele, in uns zulassen, hätten wir eine Form des menschlichen Lebens, das wahrlich ist, was wir alle natürlicherweise wissen, das es sein kann – wahre Liebe. Tatsache ist, dass wir uns alle daran erinnern können, wie es im Himmel oder in Shamballa ist. Diese Erinnerung liegt tief in unserem spirituellen Körper vergraben. Es liegt in einem Teil unseres spirituellen Vehikels, das als der Egoische Aspekt bekannt ist. An diesem Platz oder in diesem Zustand des Seins ist der Geist, der seinen Willen aus seinen niederen Aspekten zurückgebracht hat, in der Lage, sich dafür zu entscheiden, zur Seele zurückzukehren."

Serge Benhayon An Open Letter to Humanity, 1. Auflage 2013, S.521
(Aus dem Englischen übersetzt)

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