Sokrates – eine Schlüsselfigur der Alterslosen Weisheit

Sokrates – Schlüsselfigur der Alterslosen Weisheit

Sokrates – eine Schlüsselfigur der Alterslosen Weisheit

Sokrates wird gemeinhin als Vater der modernen Philosophie betrachtet. Platon begründete seine Akademie auf dessen Lehren - Lehren, die dann von seinen Schülern übernommen, verbreitet und weiterentwickelt wurden.

Tatsächlich stand Sokrates in der Tradition des Pythagoras und gab diese weiter, sodass eigentlich Pythagoras als Vater der Philosophie bezeichnet werden sollte, der sich wiederum auf die noch viel älteren Lehren des Hermes bezieht, mit dem die Alterslose Weisheit in dieser Ära ihren Anfang nahm.

Die Alterslose Weisheit gehört jedoch nicht einer bestimmten Person; das haben all ihre Vertreter gelehrt. Sie wird vielmehr von denen verstanden und übermittelt, die bereit sind auf eine Art und Weise zu leben, die Zugang zu der Alterslosen Weisheit ermöglicht. Es gibt daher nicht den einen Vater der Alterslosen Weisheit, sondern viele. Sie wird in einem Jeden lebendig, der sie lebt und daher mit seinem Leben Zeugnis davon ablegt.

Sokrates war ein einfacher Mann, der ein außergewöhnliches Leben führte. Athen war zu seiner Zeit eine Stadt voller Korruption und Gewalt. Als junger Erwachsener verließ er die Stadt und ging nach Italien, um in den pythagoreischen Schulen zu studieren. Nach einigen Jahren kehrte er nach Athen zurück und lehrte dort lernwillige Schüler.

Die Wahrheit war für Sokrates das Allerwichtigste und so war er überall zur Stelle, wo es galt, für diese einzustehen und ihr Geltung zu verschaffen. Zurückhaltung kannte er nicht und widersprach damit den Regeln und Normen der damaligen Zeit. Er blieb sich treu und widmete sein Leben der Reinheit und Wahrheit.

Das stand im deutlichen Gegensatz zur allgemeinen Korruption und Genusssucht in Athen. In dieser hierarchischen Gesellschaft wurde streng auf die Zugehörigkeit zu sozialen Klassen geachtet und die Menschen nach ihren sozialen Verhältnissen unterschiedlich behandelt. In dieser Umgebung lebte Sokrates vor, dass alle gleich waren.

Er lehrte über die Seele und über die Bedeutung innerer Verbundenheit, wie vor ihm schon Pythagoras. Weisheit ist allen Menschen durch eine bestimmte Lebensweise zugänglich ohne besondere Bildung, Sprache, Literaturkenntnisse oder Geld.

Seine reine Lebensweise und die Entsagung von materiellem Überfluss ermöglichten ihm den Zugang zu seiner Seele und zur Universellen Intelligenz (Gott) und eröffnetem ihm somit ein tiefes Verständnis größerer Zusammenhänge. Sein Blick war auf das menschliche Leben mit seinen Alltäglichkeiten gerichtet, während sich die älteren Philosophieschulen mehr auf die Deutung der Sterne fokussiert hatten.

Sokrates war ein sehr bescheidener Mensch, der sich dem Dienst der Gemeinschaft widmete und eine tiefe Verbundenheit mit seinen Mitmenschen empfand. Rigoros deckte er ganz öffentlich die Missstände der Gesellschaft seiner Zeit auf ungeachtet möglicher Folgen.

Dies machte ihn nicht gerade beliebt, aber in der Tradition jener vor und nach ihm, die sich der Wahrheit verschrieben haben, zauderte oder schwankte er nicht im Angesicht von Widerstand. Seine Hingabe an die Wahrheit und an Gott stand an erster Stelle. Er wusste um seine Verantwortung gegenüber den Menschen, die Wahrheit zu leben und ihr Ausdruck zu verleihen. Ein Leben ohne Wahrheit war für Sokrates wie lebendig begraben zu sein. Er inspirierte viele in seiner Zeit durch diese öffentlich gelebte Hingabe und Fürsorge und setzte ein Zeichen enormer Stärke, mit der sich auch heute noch jeder verbinden kann.

Wie bei vielen Schlüsselfiguren der Alterslosen Weisheit wurde auch sein Vermächtnis korrumpiert, um die Wirkmacht dessen, was er brachte, zu reduzieren.

Er demonstrierte, wie die wesentlichen Werte der Wahrheit in der Gesellschaft praktisch gelebt werden können: Würde, Anstand, Respekt und Gleichheit für alle. Beharrlich rief er alle dazu auf, ein höheres Maß an Verantwortung in der Gesellschaft zu leben.

Er hielt die Menschen dazu an, das Zusammenleben auf wahre Werte zu gründen, anstatt auf Zweckmäßigkeit und persönlichen Gewinn zu setzen. Korruption war ihm ein Gräuel und er betrachtete es als gesellschaftliches Krebsgeschwür.

Doch anstatt über seine Werte und Reinheit werden wir über seine Hässlichkeit und schlechte Kleidung unterrichtet, und uns wird vermittelt, dass er seine Zeit damit verbrachte, mit Menschen auf dem Marktplatz zu streiten. Es wird von ihm ein falsches Bild gezeichnet als ‚Rattenfänger von Athen‘, dem die Jugend willig folgte; doch dies war in Wahrheit nicht der Fall.

In einer Zeit voller Dunkelheit und Korruption lebte Sokrates aufrecht, sodass er in dieser dunklen Zeit für Hunderte zum Wegweiser und Licht wurde, die wiederum anderen den Weg ebneten.

Sokrates unterrichtete mit der Methode des Diskurses und der Befragung. Er ermunterte die Menschen, immer das tiefere ‚Warum‘ zu erforschen, bis sich eine übergeordnete Wahrheit zeigte. Darin war er sehr beharrlich. Untersuchungen wurden gemeinschaftlich betrieben, um zu wachsen und niemals um im Diskurs einen anderen zu ‚übertreffen‘ oder ‚Recht zu behalten‘. Es gab keine ‚Sokratische Methode‘ oder ‚Sokratische Ironie‘, wie dies fälschlicherweise an Universitäten auf der ganzen Welt gelehrt wird.

In seinem Umgang mit den Menschen war Sokrates sehr natürlich und benutzte eine normale Sprache, die verständlich war, und keine weit hergeholte philosophische Sprache. Anstatt zu belehren, befähigte er andere, zu sich zu finden und zu eigenen Erfahrungen zu kommen. Es machte Freude, sich zu unterhalten und gemeinsam Fragen zu formulieren, es ging nicht um ein intellektuelles Übertreffen, sondern es war für ihn ganz natürlich, alles zu hinterfragen und er ermutigte und unterstützte seine Schüler, dies auch selbst zu tun.

Für eine Untersuchung nahm Sokrates zunächst die Position des ‚Nichtwissens‘ ein, eine Haltung der Naivität, um zu suchen und das wahre Warum zu verstehen. Sokrates nutzte diese Technik nicht, um andere zu manipulieren oder zu dominieren.

Er war sehr bescheiden und bekannte, dass er nur in Verbindung mit seiner Seele Zugang zur Universalen Intelligenz hatte, ohne sie wusste er nichts. Es ist schon bemerkenswert, dass ein Mensch, der in den Annalen der Geschichte als ‚Genie‘ verehrt wird - ein philosophischer Gelehrter - in Wirklichkeit ein sehr gewöhnlicher, einfach lebender Mann war, intellektuell nicht abgehoben, sondern offen und für alle zugänglich.

Das Verhältnis zu seinen Schülern war bei Sokrates von absoluter Gleichwertigkeit geprägt. Er machte Philosophie zu einer Lebensweise rund um den Esstisch oder mitten auf dem Marktplatz und nicht abseits der Gesellschaft in abgelegenen Schulen fernab vom Alltäglichen. Deshalb hat Sokrates nichts Schriftliches hinterlassen und es gibt nur das, was von Sokrates‘ großartigem Schüler und Schreiber Platon festgehalten wurde. Seine Art zu Denken und zu Fragen stellte die damaligen Überzeugungen, Vorstellungen und genau die Werte in Frage, auf denen die Gesellschaft gegründet war. Sein Hinterfragen war weder intellektuelle Spielerei noch Selbstzweck. Die Wahrheit war etwas, das gelebt, und nicht nur gedacht oder ‚gewusst‘ wurde. Jede Erkenntnis von Wahrheit führte zum nächsten Punkt. Das Leben war ein fortdauerndes Entflechten der sich ewig weiterentfaltenden Wahrheit. Für Sokrates war ein Leben nicht viel wert, wenn es nicht auf diese Weise geprüft und gelebt wurde.

Die Machthaber in Athen fühlten sich extrem bedroht von der wahren Macht, die Sokrates lebte, durch die ständige Bloßstellung gesellschaftlicher Missstände und Korruption. Sie fürchteten den Spiegel der Wahrheit vorgehalten zu bekommen und die Ideen, die er durch seine Lebensweise der breiteren Bevölkerung brachte. Er inspirierte die Leute, selbst Fragen zu stellen. Die Machthaber verabscheuten ihn und die unbeugsame Wahrhaftigkeit, die er frei und rückhaltlos lebte. Wie bei vielen ‚Wahrheitsträgern‘ im Laufe der Jahrhunderte wurden schließlich erfundene Anklagen gegen ihn erhoben, und er wurde im Alter von 70 Jahren zum Tode durch den Schierlingsbecher (Gifttrunk) verurteilt - einen Tod, den er furchtlos annahm. Auch nach seinem Urteil lehrte er mit Freude und blieb seiner Lebensweise bis zum Augenblick seines Todes treu.

Mit Sokrates‘ Tod starb die Unschuld und eine Macht, die wie ein Schwert die Korruption und das Böse im damaligen Athen durchtrennen konnte. Es wird gesagt, dass Sokrates das Schwert der göttlichen Hierarchie trug. Nach seinem Tod wirkte die Alterslose Weisheit durch diejenigen weiter, denen „Der Weg“ und alles, was Sokrates mitteilen konnte, übermittelt worden war. Sie lebten in diesem Sinne weiter. Es folgten Platon und viele andere, die in den Annalen der Geschichte namenlos bleiben. Sokrates‘ Andenken bleibt Inspiration für alle, die sich täglich bemühen, den Weg der Wahrheit zu leben.


Keine besondere Ausbildung oder Intelligenz ist erforderlich, um ein Wahrheitssuchender (Philosoph) zu sein. Alles, was man braucht, ist die Bereitschaft zu hinterfragen und die eigene Wahrheit zu suchen.


Sokrates ist eine der historischen Schlüsselfiguren, die für die öffentliche Überlieferung der Alterslosen Weisheit in der Welt stehen, als Bindeglied zwischen der Wahrheit und dem einfachen Menschen. Er dient als Vorbild für eine Wahrheit, die offen in der Gesellschaft gelebt wird, sodass alle sie sehen und lernen können, Männer wie Frauen und zu jeder Zeit. In seiner direkten Art zeigte er die Wahrheitssuche (Philosophie) und eine Reinheit als Lebensweise, die von jedem verstanden und bezeugt werden kann.


Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: SOCRATES

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  • Illustration: Desiree Delaloye, Entrepreneur, Creative Director, J.P.