Leben mit Brustkrebs. Damals und heute.

Leben mit Brustkrebs. Damals und heute.

Leben mit Brustkrebs. Damals und heute.

Man kann gut mit einer chronischen oder lebensgefährdenden Krankheit leben.

Das sage ich, nachdem ich jetzt seit 18 Jahren mit Brustkrebs lebe, seit vier Jahren nach medizinischer Sicht im Endstadium, da der Brustkrebs Metastasen gebildet hatte, das heißt, sich in einem anderen Teil des Körpers verbreitet hat.

Es ging mir nicht immer so gut damit wie heute. Die erste Diagnose vor 18 Jahren hat mich sehr schockiert. “Was, ich? Unmöglich, wo ich doch so gesund lebe! Ich esse hauptsächlich selbst angebautes, biologisches Gemüse und Obst, rauche nicht, mache viel Sport…” (und trinke täglich Alkohol!).

In meiner Kindheit war ich von zwei Fällen medizinischen Irrtums in meiner Familie geprägt worden und vertraute der Schulmedizin überhaupt nicht. Und so versuchte ich erst einmal, den Krebs mit allen möglichen und unmöglichen “natürlichen” und alternativen Methoden zu heilen.

Aber es half alles nichts.

Mit Hilfe von Universal Medicine und Sessions mit Serge Benhayon und anderen Therapeuten in der Universal Medicine Praxis konnte ich eine neue Haltung zu der medizinischen Welt aufbauen und entschied nach fünf Jahren, mich der konventionellen Medizin anzuvertrauen und eine Mastektomie (Brustamputation) der rechten Brust vornehmen zu lassen.

Da der Krebs immer wieder kam, folgten nach der ersten OP über die nächsten Jahre mehrere weitere OPs. Die Diagnosen waren zuerst immer noch ein Schock, aber dann immer weniger. Ich hatte keine zwei Jahre, in denen ich nicht im Krankenhaus war. Das hat sich nach der letzten OP und Enddiagnose allerdings geändert und ich habe seitdem – seit über vier Jahren – keine OP wegen des Brustkrebses mehr gehabt.

In den ersten Jahren nach meiner Erstdiagnose ging für mich alles darum, den Krebs zu bekämpfen und zu besiegen. Dann haben sich meine zunächst heftigen Reaktionen auf die verschiedenen Diagnosen eher in besonnene Maßnahmen verändert und ich habe aufgehört zu kämpfen. Wie kam das?

In den etwa 15 Jahren, in denen ich bei Universal Medicine und mit Serge Benhayon über Energie und The Way of the Livingness gelernt habe, habe ich mein Leben beständig und völlig verändert, so dass ich heute eine schöne, strahlende und erfüllte Frau bin.

Ich habe vor allem gelernt, dass sich meine Gesundheit nicht verändern kann, wenn ich genauso lebe, wie ich es vor dem Krebs getan habe und mein Leben und meine Lebensweise nicht ändere. Man kann mit immer denselben Aktionen keine neuen Resultate bekommen.

Ich hatte mein Leben früher recht ziellos gelebt, viel Alkohol und andere Drogen zu mir genommen und mal dies, mal jenes gemacht. Ich schleppte riesige Säcke mit ungeheilten Gefühlen und Traumata mit mir herum, wo immer ich hinging. Ich habe mich treiben lassen im Leben, hatte nicht viel Selbstbewusstsein oder Selbstwertschätzung und war sehr hart zu mir. Ich habe oft bis spät in die Nacht getrunken, bin viel gereist und wusste eigentlich nie so recht, was oder warum ich eigentlich lebte.

Dann begann ich, mit Universal Medicine zu lernen und vieles wirklich zu heilen, begann, mich selber mehr zu schätzen und liebevoller zu behandeln. Ich habe mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und eigentlich jeden Bereich geändert: wie und wann ich schlafe, esse, arbeite. . . Endlich habe ich Alkohol, Zucker, Koffein und andere Stimulanzien aufgeben können.

Und so lebe ich jetzt ganz beständig ein freudiges Leben trotz Krebs im Endstadium – nach medizinischer Sicht. Ich selber fühle mich überhaupt nicht mehr im Endstadium, Jahre nach dieser letzten Diagnose. Ich fühle mich gesund und bin wieder fit und stark.

Ich bin jetzt 67 Jahre alt und ich respektiere und höre auf meinen Körper, ich liebe und schätze mich und das, was ich lebe und kann ehrlich sagen: Ich liebe die Menschen, ich liebe die Menschheit, auch wenn negative Energien durch sie kommen. Ihre Essenz – unsere göttliche Essenz ist in allen gleich.

Es scheint, es gibt noch viel für mich zu tun in diesem Leben.

Und wenn es dann doch soweit ist, ist es auch gut. Ich habe absolut keinen Todeswunsch, aber akzeptiere meinen Tod, wenn er kommt, voll und ganz und war vor vier Jahren schon darauf vorbereitet. Jeder – ohne Ausnahme – wird sterben. Wann, liegt nicht an uns zu entscheiden, und sich zu wehren, macht es nur schwer und hart.

Mein Vorbild für meine jetzige Haltung dem Tod gegenüber war eine enge Freundin. Sie hatte auch Brustkrebs und ich habe sie bei uns zu Hause gepflegt und begleitet, bis sie in ihrem eigenen Zimmer starb. Ihr würdevolles und freudiges Sein bis zum letzten Atemzug hat mir gezeigt, dass der Sterbeprozess nicht schwer und voller Kampf sein muss, dass es einen anderen Weg gibt zu sterben, als es in der heutigen Welt meistens üblich ist. Auch kommt dieser Widerstand und das Nicht-wahrhaben-wollen in Wahrheit oft von den Angehörigen und Freunden, was nicht hilfreich oder unterstützend für den Sterbenden ist.

Wie die Geburt kann auch der Tod ein natürliches und wundersames Geschehnis sein, das uns unserer Göttlichkeit näherbringt.

Ich habe immer nach mir gesucht und wollte nur glücklich sein. Jetzt lebe ich ein beständig freudiges Leben voller Zweck, Liebe und Verbundenheit. Krebs oder nicht Krebs macht da keinen Unterschied.


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  • Von Ingrid Langenbruch, Former health practitioner, founder and director of a Wellbeing Centre in Sydney, retired