Der Unterschied zwischen Sex oder Liebe machen - Teil 1
Der Unterschied zwischen Sex oder Liebe machen - Teil 1
Vielleicht sind Sie an einem Punkt angelangt, an dem Sie das Gefühl haben, dass Sex, irgendwie nicht wirklich das ist, was Sie sich darunter vorgestellt haben.
Damit sind Sie nicht alleine, vielen Frauen und Männern geht es genauso. Es geht nicht darum keinen Sex mehr zu haben, aber sie fühlen mehr und mehr Unzufriedenheit in Ihrem Liebesleben und, dass etwas Tieferes und Bedeutungsvolleres möglich ist. An den Punkt sind viele gekommen und wenn die Suche nach dem größeren Kick durch innovative Sexpraktiken oder Phantasien usw. sich als genauso unbefriedigend erweist, stellt man vielleicht auch fest, dass es einen Unterschied zwischen Sex und Liebe Machen gibt und dass genau dieser Part des Liebe Machens bisher gefehlt hat.
Was auch immer Ihre sexuellen Erfahrungen sind, unbefriedigend, gut funktionierend, oder Sie sogar Jahre damit verbracht haben, “Sex einfach nur mitzumachen”, weil man das eben so macht, es kann viele naheliegende Gründe geben, warum Sie das Gefühl haben, dass mit Ihrem Sexualleben etwas nicht stimmt.
Einige davon könnten sein:
- Sie fühlen sich sexuell nicht befriedigt.
- Sie haben das Gefühl, dass Sie sich sexuell auf eine bestimmte Art und Weise verhalten müssen, um Ihrem Partner zu gefallen.
- Orgasmen gehören nicht zu Ihrem Sexualleben, Sie hätten aber gerne welche...
- Orgasmen sind zur Pflicht geworden, ohne Intimität oder Tiefe der Gefühle.
- Sex war nie wirklich das wunderbare Erlebnis, von dem erzählt und geschwärmt wurde - Sex ist zur Gewohnheit und zu einer ziemlich eintönigen Angelegenheit geworden.
- Sie erleben nicht die Intimität, die Sie sich wünschen.
Es scheint alle möglichen äußeren Gründe zu geben, warum das Liebesleben nicht erfüllend ist, aber im Grunde genommen ist keiner davon wirklich wahr.
Das klingt vielleicht übertrieben, also sage ich es noch einmal - wahr ist im Kern keiner dieser Gründe, warum es nicht funktioniert.
Probieren Sie es aus und sehen Sie selbst. Auch wenn sich jemand über einen Partner beschwert, dass er dies oder jenes tut oder nicht tut, dann kann man sich die Frage stellen:Weshalb? Weil jeder so genannte Grund auf einen selbst zurückführen ist, wenn man ihn tief genug erforscht.
- Warum bin ich überhaupt mit diesem Menschen zusammen?
- Oder warum mache ich das mit?
- Oder warum beschwere ich mich überhaupt?
Und dann kann man tiefer über diese Fragen nachdenken.
Könnte das also bedeuten, dass wir, um unser Sex- oder Liebesleben zu verändern, bei uns selbst anfangen müssen? Ja - und das gilt unabhängig davon, ob wir in einer festen Partnerschaft oder als Single leben. (Das bedeutet selbstverständlich nicht, lieblose oder missbräuchliche Verhaltensweisen unseres Partners zu ignorieren oder zu entschuldigen.)
Zunächst müssen wir lernen, uns selbst zu verstehen (was auch bedeutet zu lernen, uns selbst zu lieben und zu schätzen), damit wir erkennen, warum wir tun, was wir tun, mit wem auch immer wir es tun.
„Die erste körperliche Beziehung die wir haben ist die Beziehung mit unserem eigenen Körper. Diese Beziehung ist die Grundlage für alle weiteren körperlichen Beziehungen die wir eingehen.”
Rebecca Kathryn Baldwin (frei übersetzt)
Solange wir Liebe, Nähe, Anerkennung oder Erleichterung in dem anderen suchen, weil wir uns diese noch nicht selbst gegeben haben, können wir nicht wirklich Liebe machen, da wir nicht in uns selbst ruhen und aus dem Vollen schöpfen. Wir können nur Liebe machen, wenn diese Liebe aus uns selbst kommt und der körperliche Akt die Verbindung dieser Liebe ist.
Es ist eine gemeinsame Bewegung, die nicht nur während des physischen Kontakts stattfindet, sondern in allen Momenten eines Tages, wie z.B. beim gemeinsamen Spaziergang oder Kochen, wie wir miteinander kommunizieren, usw.
Selbst wenn wir gemeinsam zum Supermarkt gehen, um unseren Einkauf zu machen, können wir so viel über uns und die andere Person lernen – wie wohl fühlen wir uns miteinander, wenn wir in Stille nebeneinander laufen, können wir zusammen lachen und unsere Gemeinsamkeit genießen, wo immer wir auch langgehen?
Genauso ist es beim physischen Akt, sind wir voll präsent mit dem andern oder verlieren wir uns in Phantasien und Bildern? Sind wir wir selbst oder glauben wir eine bestimmte Rolle spielen zu müssen, nicht nur für unseren Partner, sondern auch für uns selbst? Wie sehr ruhen wir in uns selbst und sind offen und empfänglich für den anderen?
Liebe machen ist die Liebe, die uns innewohnt mit dem anderen zu teilen. Es ist die Liebe, die ich für mich selbst habe, die ich mit dem anderen teile.
Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: The difference between sex and making love - part 1
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