Die tiefere Bedeutung von Heiligtum

Heiligtum ist in unserem allgemeinen Verständnis synonym mit einem Ort oder einem Gegenstand. Typischerweise assoziieren wir damit ein Gotteshaus, eine Kirche, einen Tempel oder religiösen Gegenstand.

Im Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche ist ein Heiligtum, auch Sanktuarium (lat. sanctuarium), die Bezeichnung für einen Wallfahrtsort oder eine Wallfahrtskirche als Ziel von Wallfahrten und Pilgerreisen.

Der Duden sagt dazu: Heiligtum ist –

eine heilige Stätte zur Verehrung [eines] Gottes

ein heiliger, der Verehrung würdiger Gegenstand

Ich frage mich, kann ein Ort oder ein Gegenstand tatsächlich heilig sein und was heißt das wirklich? Was gibt diesem Ort oder Gegenstand dieses Attribut, dass wir es zu unserem Allerheiligsten machen? Ist ein Gegenstand nicht eigentlich nur ein Objekt?

Um dies tiefer zu betrachten, kommen wir nicht umhin, wieder einmal die Tatsache zu betrachten, dass alles Energie ist und deshalb alles aufgrund von Energie ist (Serge Benhayon).

Wenn man also den Faktor Energie mit in Betracht zieht wird deutlich, das was einen Ort oder einen Gegenstand heilig macht, ist Energie, also eine Qualität, die seine Materie schwingen lässt. Und wenn dem so ist, woher kommt dann diese Energie?

Obgleich alles was existiert eine innewohnende Göttlichkeit besitzt, so bedarf es doch einer zusätzlichen Aktivierung oder Beziehung, damit die Heiligkeit Ausdruck findet. Meiner Erfahrung nach bekommen Gegenstände oder auch Orte eine besondere Bedeutung, wenn Menschen sie in einer spezifischen Weise nutzen oder besuchen.

Und so ist nicht jeder Ort heilig, sondern eben nur jene, die für einen bestimmten Zweck errichtet, genutzt und in einer entsprechenden Qualität belebt wurden. Vielleicht von Menschen, die an diesem Platz nicht nur eine besondere Erinnerung, sondern auch einen Eindruck, eine energetische Prägung hinterlassen haben, die Heiligkeit vermittelt und dadurch für andere spürbar und zur Inspiration wird.

Im Umkehrschluss kann man einen Platz ja auch entweihen, indem man dort eine Schandtat begeht, wie einen Mord oder eine Vergewaltigung und damit Greul und Schrecken hinterlässt, also eine Energie, die wir als die Heiligkeit beschmutzend oder entweihend empfinden.

Menschen prägen also Orte und Gegenstände mit ihrem Verhalten, ihrer Präsenz und der Qualität, in der sie leben.

Wenn wir dies auf unser tägliches Leben übertragen, dann macht es deutlich, mit welcher Verantwortung wir durchs Leben gehen, denn auf jedem Gegenstand, den wir berühren, auf jeder Türklinke, die wir drücken und in jedem Raum, den wir betreten, hinterlassen wir eine Energie.

Eben die Energie, in der wir uns befinden, wenn wir uns hinsetzen und das Besteck in die Hand nehmen wenn wir ins Auto einsteigen oder den Einkaufswagen vor uns herschieben… Wir hinterlassen ständig überall unsere Energie, die hasserfüllten oder selbstzerstörerischen Gedanken genauso wie die liebevollen Gesten und freudigen Momente.

Wie in dem Artikel zu Natalie Benhayon – eine heilige Frau dargestellt, kann jeder Mensch durch die Qualität, mit der er sich verbindet, heilig sein und wenn er tatsächlich in dieser Qualität durchs Leben geht, dann ist die Schlussfolgerung, dass alles, was er berührt und betritt, ebenfalls heilig ist.

Wenn dem so ist, dann haben wir das Potential und definitiv die Möglichkeit, jeden Gegenstand und jeden Ort dieser Erde zu einem Heiligtum zu machen.

Könnte es tatsächlich so einfach sein?

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  • Von Judith Andras, Heilpraktikerin