Natalie Benhayon - Raum für wahre Liebe

Ich erlebte Natalie zum ersten Mal bei einer Präsentation in Köln. Auf der Bühne stand eine junge Frau - Anfang 30. Sie präsentierte vor einem deutschen Publikum, für sie am anderen Ende der Welt, da ihre eigentliche Heimat Australien ist. Sie stand auf der Bühne und war einfach bezaubernd und voll da: witzig, nahbar, ruhig, unaufgeregt, zugewandt, fesselnd. Es schien, als hätte sie sich nicht für ihre Präsentation vorbereitet. Kein Laptop auf der Bühne, keine Karteikarten in der Hand. Das Publikum war, genau wie ich, in ihren Bann gezogen. Was war es, was einen so in den Bann zog?

In meiner ersten Körperbehandlung (Sacred Esoteric Healing®) mit Natalie kurze Zeit später durfte ich dann mich und nur mich (ohne all die Muster, Bilder, Vorstellungen, Zwänge, die ich mir auferlegt habe) erleben. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir kognitiv nicht erklären, warum ich mich mit ihr, während dieser Behandlung, so zeigen konnte wie ich war. Ich genoss es einfach, dass es so war. Was für eine Wohltat. Da war nichts von kleinmachen, unsicher sein, nicht wissen, weniger fühlen. Ich hatte den Raum, einfach ich zu sein.

Lag es vielleicht daran, dass von Natalie in keiner einzigen Sekunde der Eindruck vermittelt wurde, dass sie besser als ich war? Gebildeter? Wissender? Alles war so klar und einfach, so fühlte es sich an. Als ich dann auf der Behandlungsbank von ihr behandelt wurde, konnte ich eine unendliche Liebe und Geborgenheit fühlen. Berührungen, die so zart waren. Ich versank immer tiefer in mich, und als ich wieder „aufwachte“, war das Licht im Raum heller als zuvor. Es fühlte sich in dem Moment damals so an, als wäre ein neues, helleres Licht im Raum. Als ich mich umsah, konnte ich keine neue, zusätzliche Lichtquelle erkennen. Wie kann das sein? Fragte ich mich. Magie?

Bei einem gemeinsamen Dinner im kleinen Rahmen, bei dem auch Natalie anwesend war, spürte ich dann, wie jedem im Raum die Möglichkeit gegeben wurde, der zu sein, der er wirklich war. Der gesamte Raum war weit. Geöffnet für alles, was sein wollte. Ohne Verurteilung. Ein simples Gespräch am Esstisch war so einzigartig. Es war keine tiefgründige und ausführliche Unterhaltung, die ich mit ihr führte.

Ich kann mich noch nicht mal mehr an den Inhalt erinnern. Nur das eine Gefühl, das ich hatte, das kann ich noch immer fühlen: Ihr wahres Interesse an mir und meinem Inneren war so fühlbar. Nie zuvor hatte sich jemand so ehrlich und tief für mich interessiert. Nie zuvor wurde ich für die gesehen, die ich war. Nie ist mir jemand so offenherzig begegnet. Die Zurückhaltung oder der Vergleich, den ich sonst im Zusammensein mit Frauen fühlte, war nicht da.

Ehrlich gesagt war ich nach dem Dinner etwas verwirrt. Gedanken wie: „Wenn jemand das in mir bewirken kann und mir so viel Liebe entgegenbringt, muss das wohl meine zukünftige Lebenspartnerin sein. Trennen von meiner Familie? Muss dann wohl sein…“. Mittlerweile weiß ich, dass das damals ein Bild war. Meine Vorstellung von Liebe war damals einfach so und es gab für mich keine andere Möglichkeit, als mit diesem Menschen, der mir gezeigt hat, dass ich mehr bin, als ich jemals zu denken gewagt hatte, zusammen zu sein. Mein ganzer Körper wollte diese Liebe einfach 24 Stunden am Tag fühlen und ich dachte, dass ich das nur erreichen kann, wenn ich mit ihr partnerschaftlich zusammen bin.

Als mir dann nach und nach klar wurde, dass es nicht darum geht, mein Leben zukünftig mit Natalie zu teilen, sondern dass ich es selbst in der Hand hatte, diese bedingungslose Liebe täglich in meinem Leben zu leben und zu erfahren, begann mein Weg zurück zu mir, zu meiner eigenen Weiblichkeit.

In meinem Körper konnte ich schon immer spüren, dass etwas nicht stimmte. Mein Rücken und meine Schultern waren ständig verspannt und schmerzten. Mir wurde Stress diagnostiziert und Massagen verordnet. Doch das half nur kurzzeitig und dann wurde der ganze Rücken wieder hart. Jetzt konnte ich endlich eine Verbindung dazu herstellen, woher diese Härte kam. Ich war einfach hart mit mir. In meinen Bewegungen und in meinem gesamten Sein. Zum Beispiel mein Lebenskredo: „Was dich nicht umbringt, macht dich härter“ klang plötzlich wie Schüsse in meinen Ohren. Wie war ich jahrelang mit mir umgegangen? Welche Schmerzen hatte ich mir zugeführt, um nicht zu fühlen, wie zart und verletzlich ich bin?

Durch Natalies einfaches Sein und die Reflexion ihrer Bewegungen konnte ich damit beginnen, dies selbst in mir zu entdecken, anfangen, mich selbst zu lieben, zart mit mir zu sein. Sie hat mir den Raum dafür geöffnet. Auch wenn ich dabei nicht perfekt bin. Liebe hat durch sie einen anderen Inhalt, eine andere Bedeutung bekommen.

Der Raum für wahre Liebe erschließt sich mir jetzt. Es geht nicht darum, jemanden zu lieben oder geliebt zu werden. Ich selbst kann Liebe sein. Und ich muss dabei nicht perfekt sein. Immer wieder komme ich an den Punkt, an dem ich mich wieder besinnen darf. Zurück zum Körper. Gedanken, die mich grübeln lassen und dazu führen, dass ich mich weniger, klein und schlecht fühle - mein so genanntes Kopfkino - ausschalten, denn das ist anstrengend, kostet unnütze Kraft und führt zu nichts, wie ich mein gesamtes Leben erfahren durfte.

Einfach fühlen. Und dann fühle ich, dass ich Liebe bin.

Auch in meiner Beziehung durfte ich erfahren, wie viel besser es meinem Mann geht, wenn ich ihm diesen - von Natalie erfahrenen - Raum gebe. Alle meine Belehrungen, was er tun oder lassen sollte, damit es ihm besser geht, haben nichts verändert. Ganz im Gegenteil. Ich habe seine Ablehnung und sein angewidert Sein, auf mein belehrendes Verhalten, körperlich fühlen können. Es tat weh. Ich wollte ihn ändern, ohne dass er es wollte. Und das verabscheute er - verständlicherweise. Das ist keine Liebe.

Liebe gibt Raum. Und diesen Raum kann man nur geben, wenn man selbst seinen eigenen Raum mit sich gefüllt hat. Seitdem er diesen Raum hat und so sein kann wie er mag (auch übellaunig und missmutig), füllt er seinen Raum immer mehr mit sich und das ist wunderschön anzusehen. Er ist dadurch viel zufriedener und natürlich dann auch weniger oft missmutig und übellaunig. Aus dem zuvor gelebten Teufelskreis von Vorwürfen, Schuldzuweisungen und daraus resultierenden Konflikten ist jetzt ein ´Himmelskreis` geworden. Soll heißen, unsere Beziehung ist durch den neu entstandenen Raum tiefer und harmonischer geworden. Es zirkuliert nicht mehr Verurteilung und Separation sondern wir erleben wahre Liebe. Und das nicht, weil er sich verändert hat, sondern alleine dadurch, dass ich mehr zu mir Ja sage und mich selbst wertschätze.

Viele Workshops, Seminare und Sessions live oder online später, fühle ich mich Natalie sehr verbunden. Ich bin dankbar dafür, dass auch ich, durch sie als Vorbild, ein Leben führen kann, mit dem ich wiederum andere inspirieren und selbst als Vorbild dienen kann.

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  • Von Gaby Weiland

  • Foto: Steffi Henn