Serge Benhayon – Der Therapeut

Meine erste Sitzung mit Serge Benhayon war Anfang 2004 und die Auswirkungen, die Sacred Esoteric Healing® und Serge auf mein Leben gehabt haben, sind eigentlich nur in Superlativen zu beschreiben. Wie ich heute bin und lebe ist so ganz anders als die wenig interessierte und höchst skeptische Frau, die damals die Klinik angewählt und einen Termin bekommen hat.

Zwei meiner Klienten hatten mir von Serge erzählt, aber sonderlich beeindruckt war ich eigentlich nicht. Was sie berichteten klang zwar interessant, aber ich hatte die Nase voll und wollte nie mehr etwas mit Therapeuten oder dergleichen zu tun haben, war nicht länger bereit, mich und mein mangelndes Wohlbefinden irgendjemandem anzuvertrauen. Ich hatte mich mit meinem Los abgefunden und kapituliert und, soweit es mich betraf, gab es weit und breit nichts, was sich wirklich lohnte und schon gar niemanden, der den Durchblick hatte und meine Fragen nach den größeren Zusammenhängen und dem Sinn des Lebens hätte beantworten können.

Und da war außerdem meine kaputte rechte Schulter: würde sie je völlig heilen und nicht nur oberflächlich und funktionsgerecht verbessert werden? Und was konnte ich meinem permanenten Gefühl der Sinn- und Bedeutungslosigkeit entgegensetzen? Und wie setzt man einen Schlussstrich unter Elendigkeit und Depressionen? (Ich hatte mich derart daran gewöhnt, dass ich beinahe vergaß, sie zu erwähnen.) Wie konnte ich meinem Berufsleben wieder Aufschwung geben? Und gab es eine stichhaltige Erklärung für meine nächtlichen Panikanfälle (ich erwähnte sie gar nicht, weil ich nicht glauben mochte, dass da etwas zu machen sei).

Und das war nicht einmal alles – da waren andere, fast schon ‚normale‘ Symptome, an die ich mich so sehr gewöhnt hatte, dass ich sie ebenfalls nicht für erwähnenswert hielt, wie zum Beispiel:

  • Mangelnde Vitalität, meine Müdigkeit und Schlappheit
  • Aufgedunsen sein und leichte Gewichtszunahme
  • Meine Ruhe haben und allein gelassen werden wollen
  • Abkapselung von Leuten und eine generelle Lebensmüdigkeit
  • Eine Lebensweise, die meinem Körper überhaupt nicht guttat
  • Meine allgemeine Unlust und tiefe Traurigkeit unter einer dünnen Tünche von immer wieder heraufbeschworenem Elan

Der ersten Sitzung mit Serge folgten weitere und zwar monatlich, zu einer Zeit als dies noch möglich war und man nicht wochen- und monatelang oder eventuell sogar ein ganzes Jahr auf einen Termin warten musste. Ich liebte diese 60-Minuten Sitzungen über alles und freute mich auf die Fahrten nach Goonellabah am frühen Morgen. Die Sitzungen waren stets eine Mischung aus Fragen, die ich Serge stellen wollte, Gesprächen und schließlich Sacred Esoteric Healing®, der eigentlichen Arbeit mit dem Körper. Und Serge bot mir jedes Mal am Ende ein Glas Wasser an, was ich stets höflich ablehnte, weil ich meinte, er hätte erstens etwas Besseres zu tun und zweitens, weil der nächste Klient bereits wartete.

Die Handstellungen bei Sacred Esoteric Healing® fühlten sich manchmal wie Mikrochirurgie an und die Präzision und Feinfühligkeit der Berührung und die Art und Weise, wie Serge sich bewegte, berührten mich in ihrer Transparenz und Einfachheit; ich fühlte mich absolut sicher, beruhigt, bestätigt und geborgen. Und dieses Gefühl hielt nach jedem Termin lange an, manchmal sogar drei bis vier Wochen.

In unseren Gesprächen kam vor, dass Serge Sachen sagte, die ich nicht mit meinem Weltbild in Einklang bringen konnte oder mochte. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich mit ihm über meine Ansichten redete und ihm darlegte, wie ich es sah, wie ich bestimmte Menschen und Situationen einschätzte. Ich fand es ungewöhnlich, dass Serge weder in die Gegenstellung ging noch sich verteidigte; nie versuchte er, mich zu überzeugen, umzustimmen oder auf seine Seite zu ziehen; nie spürte ich auch nur den kleinsten Hauch der Notwendigkeit oder des Bestrebens, der gleichen Meinung sein, etwas kapieren zu müssen oder ’geheilt’ werden zu sollen. Ich bestimmte die Auswahl der Themen, das Tempo und ob ich etwas akzeptabel fand oder nicht.

Die Selbstverständlichkeit und Sicherheit und Ruhe, mit der Serge redet und arbeitet sind mir immer aufgefallen; Serge ist kein Charismatiker, ganz im Gegenteil. Und das heißt, dass ich bei jemandem in Behandlung war, der mir weder imponieren noch gefallen wollte, nicht mit Worten oder Taten; der nie versuchte, mich umzustimmen oder zu überzeugen, dem es nicht daran gelegen war, ob ich wegblieb oder wiederkam. Serge lebt und arbeitet ohne diese Bedürfnisse nach Bestätigung und Zuspruch, und diese Eigenschaften machen einen Großteil seiner Einmaligkeit als Mensch und Therapeut aus, einer Einmaligkeit die wir alle teilen aber eben noch nicht oder nur in geringem Maße in Anspruch nehmen und leben.

Serge spricht den Teil in uns an, der von den täglichen Scharmützeln und Blessuren frei und unberührt ist, der keinerlei Verletzungen und Enttäuschungen registriert – dieser Essenz, die uns allen innewohnt, jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind auf dieser Welt.

Als Klient durfte ich so sein, wie ich eben war – wie immer die Session war, so war sie eben und es stand mir frei, meine eigenen Meinungen und Urteile zu haben. Wenn ich etwas zum Ausdruck brachte, wurde ich Zeugin einer Gleichstellung und Akzeptanz, die ich so noch nie erlebt hatte, vor allem nicht von einem Therapeuten und Lehrer. Serge kam immer vom Standpunkt seiner tiefen Stille und inneren Verbindung, war und ist nicht darauf angewiesen, von der Umwelt bestätigt zu werden.

Serge lebt und praktiziert Göttlichkeit und genauso fühlen sich seine Behandlungen, Kurse und Vorträge an – ein ebenbürtiger Austausch zwischen jemandem, der diese Göttlichkeit für sich in Anspruch nimmt und sie beständig und kompromisslos lebt und jenen, die für diese Möglichkeit offen sind (oder auch nicht, es macht in seinen Augen keinen Unterschied) oder bereits auf dem Weg sind und dieses Anrecht für sich verwirklichen und leben, aus freien Stücken und in ihrem Tempo.

Die Heilbehandlungen sind aber nicht die einzige Erfahrung, die ich mit dem Therapeuten Serge Benhayon gemacht habe. Da gab es unzählige Gespräche vor und nach verschiedenen Veranstaltungen und Präsentationen sowie viele E-Mails. Serge ist immer da, wenn ich Unterstützung brauche und ich bin schließlich eine von sehr vielen Studenten von Universal Medicine; er hört mit dem ganzen Körper und voller Präsenz zu und begegnet mir auf der Ebene meines innersten Seins – der Ebene, die wir alle teilen und auf der wir eins sind.

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  • Von Gabriele Conrad, Editor

  • Foto: Clayton Lloyd