Depression ist eine Botschaft
Depression ist eine Botschaft
Bevor ich Mutter wurde, fühlte sich mein Leben ganz wundervoll an. Ich hatte eine interessante Karriere und Beziehungen, die mich scheinbar erfüllten.
Das Mutter sein zu bewerkstelligen mit Babys, deren Bedürfnisse ich erst lernen musste zu verstehen, ging erst ganz gut. Aber dann fand ich mich zu Hause wieder mit zwei Kleinkindern, die meine volle Präsenz und Aufmerksamkeit verlangten - und Gefühle der Überforderung und Depression stellten sich ein.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)[1] leiden mehr als 264 Millionen Menschen weltweit an Depression und ohne Zweifel könnte jeder von ihnen bestätigen, dass sich Depression überwältigend anfühlt. Wenn wir in einer Depression ‚drin‘ sind, uns diese Gefühle in ihrer Gewalt haben, ist es schwer zu erkennen, dass wir Entscheidungen treffen können, die uns aus der Depression herausführen würden. Gut gemeinte Ratschläge von anderen in diese Richtung gehend zu hören, ist sogar frustrierend, fühlt es sich in diesem Moment doch so an, als hätten wir keine Wahl. Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich das erlebt habe.
Man bekommt vielleicht Ratschläge wie:
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Geh mal spazieren, an die frische Luft – das wird dir gut tun
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Mach deine Wohnung mal gründlich sauber und räume alles auf – vielleicht fühlst du dich danach immer noch unglücklich, aber immerhin ist deine Wohnung dann sauber
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Tue anderen etwas Gutes – dadurch kannst du dich selbst auch besser fühlen
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Schreib mal eine Wertschätzungsliste – dann siehst du, wie gut du eigentlich zurechtkommst
Sollten wir tatsächlich die Energie dafür aufbringen, eine oder mehrere dieser Ideen zu verwirklichen, fühlen wir uns vielleicht wirklich für eine kurze Weile etwas besser, aber Menschen, die unter Depression leiden, haben meist den Eindruck, sich nicht zu irgendetwas aufraffen zu können. Was bei solchen Ratschlägen dann meist dazu führt, dass sie sich dann noch deprimierter fühlen, weil sie sich nicht in der Lage sehen, diese anscheinend simplen und potentiell wohltuenden Handlungen zu vollbringen.
Es hilft zu verstehen, dass wir uns so fühlen, weil unsere Lebensweise nicht den Erwartungen oder dem Bild entspricht, das wir uns ausgemalt hatten.
Diese Erwartungen oder Bilder basieren auf Geschichten, die wir gehört oder gesehen haben. Diese haben aber wenig mit unserer Realität zu tun. Anstatt mit dem, was direkt vor uns liegt umzugehen, fixieren wir uns auf eine Vorstellung und auf die resultierende Tatsache, dass unsere Erwartung nicht erfüllt wurde – was dazu führt, dass wir uns depressiv fühlen.
„Anstatt darüber unglücklich zu sein, wie die Dinge sein ‚sollten‘ – übe dich darin, die Dinge anzunehmen, wie sie sind“
Jean Gamble, Psyhotherapeutin
In meiner Beratungspraxis habe ich viele Beispiele gesehen von Klienten, die sich deprimiert fühlten, weil sie gegen eine Krankheit ankämpften, sie sich zu alt fühlten, um wieder ins Berufsleben einzusteigen, Trauer und Verlust erlitten hatten, sich verraten fühlten, in ein anderes (anscheinend fremdes) Land gezogen waren oder finanzielle Probleme hatten. Nahezu alle diese Szenarien beinhalten eine Veränderung der Umstände, bei der das Leben nicht mehr dem „Bild" ihrer Vorstellung entsprochen hat, wie die Dinge in dieser Phase ihres Lebens hätten sein sollen.
Wenn es uns möglich ist, die Bilder loszulassen und wir uns dem zuwenden und hingeben, was im Augenblick tatsächlich wahr ist, was tatsächlich stattfindet, kann sich unsere Sichtweise und unser Erleben der Situation erheblich ändern.
Dass mein Leben nicht mit dem idealisierten Bild, das ich von mir als verheiratete Frau und Mutter zweier Kinder hatte, übereinstimmte, wurde mir klar als ich mich abmühte, meine beiden Mädchen zu erziehen. Ich fühlte mich überfordert, und mein Kampf gegen dieses schier unerträgliche Gefühl des Ungenügens zog mich noch tiefer in die Depression hinein. Es kam mir gar nicht in den Sinn, Unterstützung zu suchen, da mein Bild beinhaltete, dass ich „in der Lage sein sollte", mein Leben selbständig zu meistern.
Der Versuch, unseren Alltag zu bewältigen, so dass unser Leben einem bestimmten Bild entspricht, ist ein Kampf, der Druck macht und zu Depression führen bzw. zu depressiven Gefühlen beitragen kann. Da kann es sehr hilfreich sein, uns unserer Zartheit und Verletzlichkeit gewahr zu werden – ja, sogar die Schönheit in unserer Empfindsamkeit zu erkennen.
Schließlich akzeptierte ich, dass ich Unterstützung brauchte. Mit der entsprechenden Hilfe lernte ich, mich weniger auf meine unerfüllten Erwartungen zu fokussieren und begann, die Verbindung zu meinem Herzen und meinen Gefühlen aufzubauen.
Einen stärkeren Zugang zu meinem Körper, meinen Gefühlen und Empfindungen zu haben, forderte meine mentalen Bilder und das damit verbundene Gefühl des Ungenügend-Seins heraus, und langsam begann ich zu fühlen, was wahr war und wer ICH tatsächlich war. Ich lernte, von hier aus so zu leben, mich nach mir zu richten, nach meiner eigenen inneren Weisheit – anstelle nach den Bildern, die ich angenommen hatte – und die vertiefende Verbindung zu meinem wahren Ich führte ganz natürlich zu mehr Vitalität, Freude und Lebendigkeit in meinem Leben. Ich lernte, meinen Instinkten als Mutter zu vertrauen, weil sie von diesem starken Fundament der Verbindung in mir kamen und nicht von einem äußeren, aufgepfropften Bild.
Es ist sehr hilfreich, uns für den Aufbau einer tieferen Verbindung zu unserem inneren Selbst Unterstützung zu holen - denn auf dem Weg tiefer in uns hinein können wir alten Verletzungen und Trauer begegnen, die uns zurückschrecken lassen, uns auf den Prozess der tiefen Wiederverbindung einzulassen.
Die Gesellschaft ermutigt uns nicht darin, uns mit unserer Verletzlichkeit und Empfindsamkeit zu verbinden, und so fällt es uns manchmal schwer, diese Gefühle in uns selbst und in anderen zu akzeptieren. Mit einer entsprechenden Unterstützung können wir lernen, uns hinzugeben und zu akzeptieren, dass wir verletzliche, zarte und zerbrechliche Seiten haben, die ein wesentlicher Teil unserer Heilung sind – anstatt ‚Depression‘ zu bekämpfen.
Wenn wir uns mit unserem inneren Herzen verbinden, wird uns unsere Verbindung zu einem größeren Universum gewahr, indem wir alle unsere Rolle, unsere ‚universelle Art, zu sein‘, haben.
Für alle, die an Depression leiden, folgendes Angebot:
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Erstens ist es wichtig zu erkennen, dass das depressive Verhalten ein Symptom der Situation ist, in der man sich befindet und nicht, wer wir sind.
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Dann machen Sie sich klar: depressive Gefühle entstehen, weil Ihr Leben nicht dem Bild/der Erwartung entspricht, wie Sie es sich vorgestellt haben.
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Üben Sie, das Bild (bzw. die Bilder) loszulassen, während Sie beginnen, eine tiefe Wiederverbindung zu Ihrem Körper und Ihrem eigenen Atem aufzubauen. Hier eine hilfreiche Atem-Meditation dafür.
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Esoterisches Yoga und die Körperarbeit von Universal Medicine sind nützliche Werkzeuge, um diese Wiederverbindung aufzubauen.
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Während Sie eine tiefere Beziehung zu sich (Ihrem wahrem/inneren Selbst) aufbauen, wird Ihnen bewusster, was Sie brauchen und Sie können beginnen, besser auf sich aufzupassen, sich mehr zu achten. Achtsame Selbstfürsorge führt zu mehr Selbstliebe, die zu mehr echtem Selbstvertrauen führt, was wiederum Ihre Lebensqualität erhöht.
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Die Realität ihrer Lebenssituation zu akzeptieren, ist enorm hilfreich. Diese Akzeptanz ist ein Impulsgeber für die Veränderung Ihrer Gefühle. Indem Sie sich abmühen und leugnen, was tatsächlich wahr ist und sich dagegen wehren, tragen Sie zu depressiven Gefühlen bei.
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Akzeptieren Sie, dass Sie Unterstützung brauchen, um Ihre Lebensumstände positiv zu verändern und nutzen Sie unterstützende Angebote, um sich wieder mit Ihrem Körper und Ihrem wahrem Atem zu verbinden.
Wenn Sie Hilfe benötigen, können Sie sich an die folgenden Dienste wenden: http://togetherweare-strong.tumblr.com/helpline
Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: Depression is a message
Gelistet unter
Depression, Erschöpfung, Psychische Gesundheit, Unterstützung, Angstzustände