Eine Ernährung im Einklang mit der Seele
Eine Ernährung im Einklang mit der Seele
Bitte endlich mal eine Ernährung, die tatsächlich funktioniert! Und nicht wieder nur eine neue Mode-Diät mit leeren Versprechungen von radikalem Gewichtsverlust, die aber in Wirklichkeit nicht viel bringt. Was ist es? Ein Getränk, eine Pille, ein Pulver, eine Auswahl an Lebensmitteln, die man essen oder nicht essen darf?
Was ist das für eine Ernährung, die tatsächlich funktioniert, und was unterscheidet sie von all den Trenddiäten?
Beginnen wir einmal mit dem Wort Diät. Sofort ruft es Assoziationen von Entbehrung, Kontrolle, des Vermeidens und Enthaltens hervor „Was muss ich diesmal tun?", fragst du vielleicht. Bei dem Wort Diät schrecken die Menschen oft zurück, vielleicht auch zu Recht.
Was, wenn das Wort Diät einfach „die Lebensmittel, die du essen möchtest" bezeichnen würde oder „die Auswahl an Nahrungsmitteln, die deinen Körper unterstützen" oder „Ernährungsweisen, die dich nicht krank machen" - dann würde es zu einer persönlichen Entscheidung werden, oder? Vielleicht bezieht sich das Wort Diät einfach auf die Nahrung, von der ich festgestellt habe, dass sie mich am meisten dabei unterstützt, leicht und bewusst zu bleiben, offen zu erforschen, was in jedem Moment passiert und mich einfach in meinem Körper wohl zu fühlen.
Das macht Essen zu einem sehr wichtigen Bestandteil unseres Lebens - auf eine sehr persönliche Art und Weise.
Es spielt dabei keine Rolle, ob es diese 100 Nahrungsmittel für mich und nur jene 10 für dich meint; es geht darum, eine gesunde Beziehung zu Nahrungsmitteln zu haben und nicht, sie in „gesund" oder „ungesund" einzuteilen, oder ein bestimmtes Gewicht oder eine Kleidergröße erreichen zu wollen. Vielleicht ist es notwendig, den Begriff Diät wieder zu einer sehr persönlichen Art des Essens zurück zu bringen; zu einer Ernährungsweise, die uns und unseren Körper in dem, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen, unterstützt - anstatt mit dem Wort Diät die neuesten Modediäten zu bewerben als eine fabrizierte Antwort auf unseren gegenwärtig opulenten Nahrungsmittelkonsum.
Einige Nahrungsmittel, die ich früher gegessen habe, fingen an, mich zu beeinträchtigen oder gar krank zu machen.
Da ich auf einem Hof mit Milchbetrieb lebte, gab es Milch direkt aus dem Bottich, und oh, wie habe ich das geliebt! Ich lebte praktisch davon. Mein Körper reagierte aber auf die Milch mit ständig laufender Nase und verschleimten Nebenhöhlen. Auch litt ich von Zeit zu Zeit an Asthma und anderen Lungeninfekten. Nach letztendlich 35 Jahren beendete ich meine Gewohnheit, Milch zu trinken, und heute kann ich sagen, dass sie mir auch nicht mehr schmeckt.
Eine Zeit lang habe ich Vitamine eingenommen, in der Hoffnung, mich besser zu fühlen, aber auch das war erfolglos. Wie kann das sein? Ich hörte immer, dass Vitamine und Mineralien ,gut’ für uns sind und alle Nährstoffe enthalten, die wir brauchen. Eine Weile versuchte ich, das Unwohlsein zu ignorieren, bis ich erkannte, dass mein Körper auch auf diese Vitamine und auf viele andere Nahrungsmittel sensibel reagierte.
Es geht nicht nur darum, dass mich bestimmte Nahrungsmittel richtig krank machen könnten, sondern auch darum, wie ich mich im Ganzen mit bestimmten Nahrungsmitteln fühle. Wenn ich einen Teller Nudeln gegessen habe (selbst Gluten-frei), bemerke ich, dass ich mich schläfrig, träge, beengt und schwer im Bauch fühle. Ich fühle mich weder klar noch offen und möchte lieber allein sein. Ich will nur schlafen oder mich hinlegen oder nur noch fernsehen. Für mich ist das ein Zeichen, dass diese Nahrungsmittel nicht wirklich gut für mich sind und nicht mehr zu meiner Ernährung dazu gehören sollten.
Sogar heiße Getränke - ich hatte vor Jahren angefangen, Kaffee mit viel Vollmilch zu trinken, aber als ich schwanger wurde, habe ich damit aufgehört, weil mir gesagt wurde, dass es nicht gut für das Baby sei. Ich wechselte stattdessen zu koffeinfreiem Kaffee, natürlich wieder mit Kuhmilch. Zwei Jahre später, ohne Koffein in meinem Körper, versuchte ich es mal wieder mit einem Cappuccino und wurde danach zittrig, fühlte mich wie gehetzt und meine Gedanken spielten verrückt.
Mein langer Verzicht auf Koffein hatte es erst möglich gemacht, seine Wirkung in meinem Körper wirklich zu spüren.
Der springende Punkt ist, dass ein Lebensmittel nicht richtig oder falsch ist - es ist oder es ist nicht passend für mich zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es geht nicht darum, meine Ernährung zu kontrollieren; das was nicht mehr passt, fällt nach und nach einfach raus aus meinem Speiseplan, während ich mich innerlich verändere.
Und das ist der Schlüssel - wenn ich mich innerlich verändere.
Wenn ich meine vorherige Art zu essen beschreiben müsste, würde ich sagen, dass meine Ernährung von meinen Emotionen beeinflusst wurde. Es ging nicht um die Nahrungsmittel selbst, es ging um mich und wie ich mit Beziehungen und meinem Leben umging.
Wenn ich mich unwohl, verärgert, gestresst, angespannt oder wertlos fühlte, versuchte ich mich selbst zu trösten, indem ich ganz bestimmte Sachen aß, die mich betäubten. So musste ich nicht wirklich all das fühlen, was ich nicht fühlen wollte. Ich wollte mich nicht mit meinen Problemen befassen. Stattdessen wollte ich meine Sorgen weg-essen, in der Hoffnung, dass eine große Portion Schokoladenpudding es alles verschwinden lassen würde - aber natürlich gingen die Dinge, die mich störten, nie wirklich weg. Meine Körperform jedoch veränderte sich und das zusätzliche Gewicht platzierte sich auf verschiedene Bereiche meines Körpers. . . an manchen Stellen mehr als an anderen!
Ich konnte mich von Größe 38 ziemlich schnell auf Größe 40 futtern. Wenn eine Liebesbeziehung zu Ende ging, landete ich in kurzer Zeit bei Größe 34. Ich verlor zu schnell zu viel Gewicht. Ich sah nicht immer vital und gesund aus, und auch wenn ich mal eine gute Figur hatte, war meine Beziehung zu mir selbst und zum Essen überhaupt nicht gesund.
Ich wählte eine Ernährung, die sprunghaft war, rauf und runter ging, ganz abhängig von meinen Emotionen. Ich habe gegessen, um mich zu trösten, und um die unangenehmen inneren Spannungen nicht zu fühlen, als wollte ich vor mir selber weglaufen, anstatt auf eine Weise zu essen, die mich mehr mit mir selbst verbinden würde.
Es ist Zeit, den Fokus - weg vom Essen - auf unsere Wahrnehmung zu legen und zu würdigen, was wir fühlen.
Für mich ändern sich die Nahrungsmittel, die ich esse oder weglasse, ständig, je nachdem ob sie mich krank machen oder in einer Weise beeinflussen, die ich nicht mag. Ich folge keiner Diät, keinen Regeln oder den Ratschlägen anderer Leute.
Ich fühle einfach für mich selbst, was mein eigener Körper will oder nicht - so einfach kann es sein.
Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: A diet to console or ignite your soul
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