Plastische Chirurgie, Designer-Vaginas & wahre Schönheit

Plastische Chirurgie, Designer-Vaginas & wahre Schönheit

Plastische Chirurgie, Designer-Vaginas & wahre Schönheit

Ein stetiger Anstieg der Pornographie in den Medien ist schon seit längerem zu beobachten, sei es in der Reklame, den Magazinen, Musikvideos, der Filmindustrie oder den vielen Plattformen der sozialen Medien. Was früher tabu war ist heute als normal akzeptiert.

Seit dem wir der Pornoindustrie Einfluss auf unser Sexualleben gewährt haben und sie unsere Gesellschaft auf fast allen Ebenen infiltriert, hat die sogenannte Genitoplastik auch in Deutschland zugenommen und ist inzwischen schon bei Mädchen ab 14 Jahren beliebt.

Dieser Eingriff wird mittlerweile in den Mainstream-Medien leichtfertig der „Schnitt im Schritt“ genannt und obwohl Mediziner davor warnen, nimmt der Wunsch nach dem kindlichen Look der Vulva zu, und „Designer Vaginas“ haben sich neben Brustvergrößerungen und anderen Ritualen der kosmetischen und chirurgischen Selbstverstümmelung in die Reihe der schmerzhaften Verschönerungsprozeduren, eingereiht.[1]

Die Branche der plastischen Chirurgie boomt trotz Rezessionen und Finanzkrise, denn viele Frauen sind mit ihrem Aussehen und auch mit ihren sexuellen Erfahrungen durchweg unzufrieden.

Der medizinische Fortschritt bietet uns die Möglichkeit all unsere imperfekten Körperteile die vorher als unveränderbar angesehen wurde, zu korrigieren und viele glauben fest daran, dass sich ihr Selbstwertgefühl und das Bedürfnisse nach Anerkennung, durch die Verschönerung der wahrgenommenen Mängel, verbessern wird.

Es scheint, dass die Suche nach Schönheit in Form von physischer Perfektion ein immer extremeres und alarmierendes Ausmaß erreicht und das, trotz des kosmetischen und chirurgischen Kunsthandwerks, das angestrebte Schönheitsideal und die damit angeblich verbundene Zufriedenheit, unerreichbar zu sein scheint.

„Designer Vaginas" sind somit nur ein Beispiel für „genitale“ physische Schönheit, die in den sozialen Netzwerken und der frei zugänglichen Pornobranche produziert und re-produziert wird, und zu unserem Standard von sexueller Funktionalität und Schönheit geworden sind.

Natürlich können wir die Werbung, die gesellschaftlichen Normen und Werte und den Körperkult einer hyper-sexualisierten Lebensform für all unsere Minderwertigkeits-Komplexe verantwortlich machen und uns als Opfer eines Trends sehen, vom Angebot überfordert und ohne eine andere Wahl zu haben, als sich dem beständigen Angebot der Verbesserung zu beugen.

Oder wir können Verantwortung übernehmen und uns klar machen, dass es nicht das Angebot ist, das Nachfrage erzeugt und uns fragen, was wir im Zuge des globalen Fortschritts und unserem angeblich stärkeren Selbstbewusstseins übersehen, ignoriert oder vergessen haben, dass unser heutiger Standard auf erkaufter Schönheit und korrigierten Geschlechtsteilen basiert?

Sind wir als unabhängige und selbstbestimmte Frauen, so wie wir uns heute bezeichnen, tatsächlich einem ständigen Bewertungssystem hörig, in dem die Pornobranche den Maßstab setzt?

Schönheit - übersehen & vergessen.....

Haben wir uns schon mal die Frage gestellt, warum wir Kompromisse eingehen und uns dann scheinbar unmerklich aber beständig und schleichend von unseren wahren Standards entfernen und dabei alle möglichen externen Faktoren erfinden, um dies zu begründen?

Wie kann es sein, dass wir Frauen so ein geringes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl haben, dass wir in unserer totalen Verunsicherung bereit sind, uns mit den niedrigsten vorhandenen Maßstäben zufrieden zu geben?

Der Fokus nach Außen ist heute stärker denn je und „Designer Vaginas“ sind nur eins von vielen Beispielen, die uns in ihrer Absurdität die Möglichkeit geben, darüber nachzudenken, wo wir mittlerweile angekommen sind.

Wieso scheint die Perfektionierung des Körpers in der heutigen Zeit so wesentlich, während gleichzeitig Unzufriedenheit, Depressionen, Selbstzweifel bis hin zu Selbstmorden, zum normalen alltäglichen Zustand geworden sind?

Wenn Zufriedenheit wirklich auf Wohlstand und physischer Perfektion basieren würde, dann müssten wir doch alle super glücklich sein...

Die äußere Perfektion, die uns in Hochglanzmagazinen von Models und Prominenten vorgeführt wird, ist weitläufig bekannt nur Fassade.

Jede Frau weiß, dass auch wenn eine noch so perfekte äußere Inszenierung dargeboten wird, dass an unserem Spiegelbild abzulesen ist, wie wir uns innerlich fühlen. Die äußere Erscheinung kann uns nur etwas vorgaukeln, wenn wir unsere Wahrnehmung schon vorher für das Wesentliche heruntergefahren haben.

Alle Frauen haben die Erfahrung gemacht, dass wenn eine Frau schön aussieht, sich aber nicht schön fühlt, die Schönheit weder im Außen lange anhält noch das Gegenüber wahrhaftig inspiriert. Make-up wird dann eher dazu benutzt, um zu vertuschen, zu kaschieren oder das Gesicht und die damit einhergehende Transparenz zu verbergen, anstatt die gefühlte, innere Schönheit zu betonen und dabei sich selbst zu zelebrieren. Denn wenn sich jemand matt, erschöpft und ohne Vitalität fühlt, dann können auch farbige Kontaktlinsen das fehlende Funkeln der ansonsten innerlich gefühlten Freude und Schönheit nicht ersetzen.

Wahre Schönheit kommt von innen. Hört sich an wie ein Kalenderspruch, es ist aber ein sehr wahrer.

Denn wahre Schönheit ist eine Qualität, die wir in uns finden.

Wenn wir uns selbst als Frau zutiefst nähren, d.h. wenn wir unsere innere Qualität in den täglichen einfachen Handlungen der Selbstfürsorge wertschätzen, beginnt unsere natürliche innere Schönheit über unseren Körper und unser Gesicht zu strahlen, unabhängig von Alter, Körperform oder Größe, Haut- oder Haarfarbe. Unsere Augen beginnen zu leuchten und zu funkeln - das sind dann wir, wer wir wirklich sind!

Gestellte und digital manipulierte Bilder zu unserem Standard zu machen, ist eine Lebensweise, die uns nur dann beherrschen kann, wenn Selbstliebe nicht unsere Grundlage ist.

Aber wie liebe ich mich denn selbst?

Selbstliebe ist eine tiefe Wahrnehmung zu uns selbst. Um diese tiefe Wahrnehmung zu aktivieren reicht es, mit simplen Schritten anzufangen, z.B. Selbstbeobachtung. Wie gehen wir mit uns um, wie viel Zeit nehmen wir uns bewusst für uns selbst, wie bereiten wir uns auf den Tag vor und wie viel konkrete Zuwendung geben wir uns während des Tages?

Die Liebe zu uns selbst findet auf vielen Ebenen statt, wir können mit dem einen oder anderen Aspekt anfangen, uns mehr und mehr Aufmerksamkeit zu schenken und somit eine Qualität in unserem Körper aufbauen und etablieren, die dann zu unserem Standard wird.

Da wir umgeben sind von einem Meer aus Bildern und Idealen, ist es wichtig, diese zu entlarven und ehrlich damit zu sein, wie wir uns zu ihren energetischen Sklaven gemacht haben. Ein Nein zu allem, was uns nicht in unserer Natürlichkeit und Größe als Frau ehrt und würdigt. Nein zu allem, was unserem Körper und unserer Psyche schadet.

Sich inmitten all der Geschäftigkeit und Anforderungen des Lebens Zeit und Raum für sich selbst zu nehmen und unser Frau-Sein zu schätzen, kann uns dabei unterstützen, unsere Wahrnehmung für uns selbst zu stärken. Je mehr wir unsere Wahrnehmung schulen und offen sind für das, was wir fühlen und in jedem Moment tatsächlich brauchen, umso näher kommen wir uns selbst und unserer inneren Schönheit, die soviel reicher ist als jegliches airbrush-modifizierte Reklame-Bild oder top moderner, plastischer Operationskniff.

Die Reise beginnt bei uns selbst; wenn wir aufhören, uns mit anderen zu vergleichen und aufhören, anders sein zu wollen - wenn wir stattdessen den Fokus zurück zu uns bringen und uns mit uns selbst verbinden.

Was uns Frauen ausmacht, ist die immense Qualität wahrer Schönheit und Zartheit. Die war schon immer da und wartet darauf, einfach nur zu sein.

„Frauen müssen das Paradigma ändern, das besagt: ,Wir können, wir können, wir können alles tun‘, in - ,Lasst uns ehren, lasst uns ehren, lasst uns unseren Körper zutiefst ehren.‘"

Serge Benhayon Esoteric Teachings & Revelations – A New Study for Mankind, Seite 524

Referenzen

  • [1]

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/designer-vagina-warnung-vor-dem-schnitt-im-schritt-a-484816.html


Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: Plastic surgery, designer vaginas & true beauty

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  • Foto: Iris Pohl, Photographer and Videographer