Der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen
Der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen
Wenn das Thema Gefühle und Emotionen in alltäglichen Gesprächen oder auch im Coaching oder Beratungsbereich auftaucht, gehen wir davon aus, dass sie ein und dasselbe sind. Betrachtet man beide jedoch genauer, stellt man fest, dass sie in Wahrheit absolut gegensätzlich sind.
Mit „Gefühl" bezeichnen wir die Fähigkeit zu fühlen. Wir sind in erster Linie fühlende Wesen und wir fühlen immer, ob wir es mögen oder nicht, ohne darüber nachdenken zu müssen.
„Emotionen" hingegen sind eine Folge unseres Fühlens, sie entstehen dadurch, dass wir auf unsere Fähigkeit zu Fühlen reagieren.
Gefühle eröffnen einen Raum für eine verstärkte Wahrnehmung und größere Sensibilität, die uns mit größerer Klarheit Situationen fühlen und verstehen lässt und uns die Möglichkeit gibt, aus diesen zu lernen. Ein Leben voller Emotionen dagegen ist geprägt von Reaktionen auf unerfüllte Erwartungen, die Erschöpfung, Komplexität und Verwirrung bringen und uns somit keinen Raum bieten, sondern uns eher belasten und einengen.
Wie entstehen Gefühle und warum lehnen wir sie ab?
Ob wir es glauben oder nicht, wir sind von unserem göttlichen Ursprung dazu bestimmt, in ständiger Verbindung mit unserer Seele zu leben und aus dieser Integrität und diesem Gefühl uns auszudrücken und zu kommunizieren. Das bedeutet, dass wir unsere Gefühle nicht abschalten können – unabhängig davon, ob wir mit unserer seelenvollen Essenz verbunden sind oder nicht. Wenn wir in Verbindung zu unserer Seele leben, bietet diese uns eine Wahrnehmung und Sensibilität, die es uns erlaubt, unsere Gefühle kontinuierlich zu erfassen. In Wahrheit sind unsere Gefühle Impulse der Universellen Intelligenz (wie von Serge Benhayon gelehrt) und somit immer eine Bereicherung unserer Wahrnehmung und sie dienen uns, die Welt in ihrer multidimensionalen Vielfalt wahrzunehmen.
Wenn wir mit unserer innersten Essenz verbunden sind, können wir davon inspiriert unsere Gefühle in absoluter Ehrlichkeit zum Ausdruck bringen – die wahren Gefühle, die aus unserem Inneren auftauchen und mit unserem sogenannten 6. Sinn, unserer Clairsentience wahrgenommen werden, verleihen uns die Fähigkeit, alles im Leben zu fühlen; die uns umgebende Welt sowie alle Zwischentöne und Facetten unserer Beziehungen.
Aus unserer Essenz heraus und über unseren Körper nehmen wir, aus der Tiefe der Verbindung zu unserem innersten Wesen, ganz natürlich und ehrlich wahr, was wir in jedem Moment fühlen. Wenn wir jedoch die wahrhaftige Intelligenz der Energie, die diese Gefühle vermittelt, sabotieren und zurückweisen, weichen wir damit auch von der Wahrheit und Reinheit der Gefühle ab.
Die Realität der meisten Menschen ist jedoch nicht, in Verbindung mit ihrer Seele zu leben und durch die Trennung von unserer Essenz werden Gefühle oft verzerrt und in Emotionen umgewandelt, d.h. Emotionen entstehen, wenn wir auf unsere Gefühle reagieren; wenn wir auf das, was wir fühlen reagieren, weil wir es nicht akzeptieren oder zulassen können oder wollen. Wenn wir nicht fühlen wollen, trennen wir uns von unserer innersten Essenz und wir werden emotional und fühlen Wut oder Frustration, Angst oder Enttäuschung und leben in dieser Disharmonie, anstatt bei dem zu bleiben, was gefühlt wurde ... oder anders gesagt, was als energetische Kommunikation gefühlt wurde.
Einfach ausgedrückt reagieren wir oft auf das, was wir unmittelbar aus unserem Körper, unserer Verbindung oder dem, was wir um uns herum wahrnehmen, gefühlt haben und verwandeln dann das ursprüngliche Wissen in eine Reaktion, anstatt bei der Integrität und Wahrheit des Gefühls zu bleiben. Bei diesem Prozess werden die Gefühle durch eine Reaktion in eine Emotion umgewandelt.
Reaktion auf unsere Gefühle
Wenn wir unsere Gefühle annehmen und akzeptieren, bringen wir Bewusstsein, Verständnis und Einsicht in das, was in unserem Leben entweder wahr oder nicht wahr, liebevoll oder verletzend ist. Wir können dann eine Situation besser „lesen“ und somit die Zusammenhänge verstehen, ohne im Mittelpunkt der Unstimmigkeit zu stehen und sich verletzt oder nicht geliebt zu fühlen. Unsere Gefühle anzunehmen bedeutet, mit absoluter Ehrlichkeit zu leben und die Dinge zu benennen und zu akzeptieren, wie sie sind, ohne diese zu bewerten und ändern zu wollen. Unterdrücken wir unsere Gefühle, entfernen wir uns von unserer gefühlten Wahrheit und fangen an, emotional zu werden, d.h. die Situation mit unserer eigenen Interpretation und den entsprechenden Emotionen zu belegen und somit unsere eigene Wahrheit zu kreieren, die mit dem, was wir ursprünglich gefühlt haben, nichts mehr zu tun hat. Wir haben uns zum Subjekt der Situation gemacht und sind nun direkt betroffen und haben allen Grund, emotional zu sein.
Warum machen wir das, wenn doch das Fühlen unserer Gefühle uns die wahre Antwort vermittelt und die Dinge simpel und klar sein lässt?
Die Antwort auf diese sehr berechtigte Frage liegt darin, dass das Leben manchmal sehr verwirrend ist; der oft lieblose, abweisende Ausdruck unserer zwischenmenschlichen Beziehungen kann herzzerreißend sein. Ebenso gibt es viele Momente, in denen wir als Menschen empört und wütend über die vielen Ungerechtigkeiten, Missbräuche, Korruptionen, Konkurrenzkämpfe und offenkundigen Lügen sind, die wir täglich sehen und erleben. Viele sagen einfach „nein" - sie können es nicht ertragen, all den Kummer und die Verzweiflung zu fühlen, die sie beobachten und auch selbst erleben. Das führt dazu, dass wir anfangen, das abzulehnen und zu hassen, was das Leben aufdeckt und uns die Wahrheit bringt, diese Momente des größeren Bewusstseins, unsere verstärkte Wahrnehmung und die damit verbundenen Gefühle, die uns ganz klar vermitteln, was gerade passiert. Wir ziehen es dann vor, in Reaktion zu leben und emotional zu werden, weil wir diese vermeintliche „Belastung" der ganzen Wahrheit, die unsere Gefühle lesen und registrieren kann, nicht tragen wollen. Die Verbindung zum innersten Selbst aufzugeben und sich stattdessen das Recht zu nehmen, emotional zu sein, dient dann dem „perfekten" Zweck, die unerwünschten, aber wahren Gefühle zu unterdrücken und zu leugnen.
Allzu oft sind wir bereit, unser Feingefühl und das damit einhergehende Bewusstsein zu umgehen, indem wir uns mit verschiedenen Mitteln betäuben oder irgendwie vergraben. So trinken wir, um unseren Kummer zu betäuben oder um zu vergessen, wir benutzen Essen, Medikamente oder andere Substanzen, um uns abzulenken oder dem zu entfliehen, was wir fühlen. Diese Verhaltensweisen sind zu einem „normalisierten“ Teil unseres menschlichen Repertoires geworden, um unsere wahren Gefühle nicht zu würdigen und sie zu missachten. Das können so offensichtliche Dinge sein wie übermäßiges Essen oder ein Ess-Koma, stundenlanges Fernsehen, die Ablenkung durch ein Buch, ein hartes Training im Fitnessstudio, Streitereien oder Dramen oder der Wunsch, einfach nur zu schlafen. Dies sind nur einige der zahlreichen Methoden der Verleugnung, die wir uns zum Schutz vor echten oder vermeintlichen Verletzungen, Kummer, Ungerechtigkeiten, Grausamkeiten, Vorurteilen und Verletzungen zurechtgelegt haben. Sie ergeben sich aus den vielen Momenten unseres Lebens - und oft spielen sich diese Momente mit denjenigen ab, die uns in unseren familiären und beruflichen Beziehungen am nächsten und vertrautesten sind.
Die Realität eines emotionalen Lebens
Emotionen sind ein Abweichen von der Wahrheit und der Klarheit der Gefühle, eine verzerrte Realität, die eine fabrizierte Wahrheit anbietet. Emotionen werden ganz raffiniert und zielgerichtet dem angepasst, was wir (aufgrund unserer Unverbundenheit) sehen und wissen wollen oder vielmehr, was wir nicht sehen und wissen wollen. Sie können als Vermeidungsstrategie genutzt werden, indem das Gefühl in eine alternative Realität mit Drama, Fantasie, Stimulation oder Erzählung umgewandelt wird; eine Gelegenheit, die Wahrheit umzuschreiben und uns selbst als Opfer oder Held zu inszenieren, anstatt uns mit Demut der Wahrheit zu stellen.
Emotionen geben uns das „Recht zu reagieren“, sie geben uns ein Alibi für Verantwortungslosigkeit oder das Recht, unehrlich zu sein. Mit anderen Worten, Emotionen sind ein Mittel zum Zweck, um von der Wahrheit abzulenken.
Wie bereits erwähnt, kommt die Qualität der energetischen Schwingung einer Emotion mit einer belastenden Ladung im Gegensatz zu der Reinheit und Klarheit eines Gefühls. Eine Emotion entsteht durch die Trennung, Abwendung oder Verleugnung der Wahrheit und ist eine Verfälschung der seelenvollen Schwingung unserer Gefühle.
Emotionen und das Auftreten von emotionalen Reaktionen führen daher von Natur aus zu Komplexität und zu einer Belastung des Körpers mit negativer Energie. Emotionen, wenn sie durch uns ausgedrückt und auf andere fokussiert werden, erweisen sich als toxisch, schädigend, missbräuchlich und letztlich krankmachend. In unserem allgemeinen Sprachgebrauch haben wir dafür Beschreibungen wie „emotionale Manipulation", „emotional destruktiv", „emotional verschlossen", „ein emotionales Nervenbündel", „emotional giftig" und „emotional vernachlässigt", um einige zu nennen, was zeigt, dass wir alle bewusst wissen, dass es einen großen Unterschied zwischen der Kommunikation mit Emotionen und dem Ausdruck der Wahrheit unserer Gefühle gibt.
Folglich gibt es eine energetische Verantwortung so zu leben, dass wir unsere Gefühle identifizieren, akzeptieren und darauf antworten. Der Verzicht auf diese Verantwortung bietet uns die perfekte Grundlage, um nach Belieben und mit ultimativer Verantwortungslosigkeit zu reagieren und zu handeln und uns und anderen dabei durchaus Schaden zuzufügen.
Manchmal scheinen uns unsere Gefühle zu überwältigen, als wären sie zu viel oder zu groß, um sie zu verarbeiten oder zu komplex, um sie zu verstehen und wir scheuen uns oder meinen, Angst davor zu haben, sie zu fühlen. All das ist eigentlich unwahr und diese Wahrnehmung ist bereits ein Zeichen für einen gewissen Grad der Trennung, da wir durchaus in der Lage sind, die Lektionen, die uns von unserer Seele gegeben werden und auf die uns unsere Gefühle hinweisen anzunehmen. Gefühle sind ein Angebot für eine größere Erkenntnis, die Welt fühlend wahrzunehmen - sie sind niemals ein Trick, eine Blockade, eine Härte oder eine Prüfung, um uns herunterzuziehen.
Wenn wir der Wahrheit, die aus unseren Gefühlen destilliert wird, Aufmerksamkeit geben, bietet uns dies in der Tat große Momente der Erweiterung unseres Bewusstseins. Diese Momente können aus unserem inneren Verständnis heraus entstehen und bieten uns die Gelegenheiten, uns mitfühlend und von dem, was wir wahrnehmen auszudrücken. Dadurch haben wir ständig das Angebot, das zu heilen und loszulassen, was nicht wahr ist und aus dem Erlebten zu wachsen.
Unsere einzigartigen, wahren, ungefilterten Gefühle aus unserer Sensibilität heraus auszudrücken und zu kommunizieren, bietet einander in Beziehungen, Familien, Gemeinschaften und der Menschheit als Ganzes eine einheitliche, wahre Erfahrung, mit der wir uns alle identifizieren und in Resonanz gehen können. Dieser Umstand allein zeigt, wie wichtig es ist, unsere Gefühle zu ehren und das daraus resultierende Wachstum und die Entwicklung zuzulassen.
Frei übersetzt aus dem Englischen. Originalartikel: The difference between feelings and emotions
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